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„Akropolis“ auf dem Kleinen Gleichberg und größtes
Bodendenkmal Thüringens

Die Steins­burg auf dem Klei­nen Gleich­berg bei Röm­hild in Süd­thü­rin­gen ist die bedeu­tendste Höhen­sied­lung der Kel­ten in Thü­rin­gen. Sie nimmt eine Gesamt­flä­che von etwa 68 Hektar ein. In der vor­rö­mi­schen Eisen­zeit bestan­den um den Berg bis zu drei Mau­er­ringe aus tro­cken gefüg­ten Basalt­mau­ern. Im Gelände sind bis heute alte Wege, der Zugang von Nord, Grab­hü­gel, Wohn­pla­teaus und Quel­len zu sehen. Ein Teil der Wall­an­la­gen fiel dem Basalt­ab­bau Anfang des letz­ten Jahr­hun­derts zum Opfer.

Zwi­schen den Mau­er­rin­gen lagen die Sied­lungs­flä­chen der Kel­ten. Der Gip­fel des Ber­ges war bei ihnen ver­mut­lich ein hei­li­ger Ort. Noch im Mit­tel­al­ter wurde auf dem Pla­teau des Ber­ges eine bereits 1517 erwähnte Kapelle errich­tet, die Michaelskapelle.

Die Steins­burg wurde schon in der Hall­statt­zeit befes­tigt. In der frü­hen Latène­zeit, im 5. Jahr­hun­dert vor Chris­tus, hatte sie ihre erste Blüte. Viele Hand­wer­ker arbei­te­ten auf der Burg. Her­ge­stellt wur­den vor allem land­wirt­schaft­li­che Geräte, Werk­zeuge für die Holz­be­ar­bei­tung und Mes­ser. Von einer inten­si­ven Tex­til­ver­ar­bei­tung zeu­gen Spinn­wir­tel, Web­ge­wichte und Ton­stem­pel zum Bedru­cken von Stof­fen. Aber auch Kera­mik und Waf­fen wie Schwer­ter, Lan­zen­spit­zen und Schleu­der­ku­geln aus Ton waren Pro­dukte des ansäs­si­gen Handwerks.

Beson­ders berühmt sind die Bron­ze­fi­beln von der Steins­burg, die häu­fig das Motiv eines Was­ser­vo­gels zei­gen. Diese und viele andere Funde sind im Steins­burg­mu­seum aus­ge­stellt. Durch das Gleich­berg­ge­biet führt ein archäo­lo­gi­scher Wan­der­weg, der auch die hall­statt­zeit­li­chen Grab­hü­gel im Mer­zel­bach­wald und die bron­ze­zeit­li­che Befes­ti­gung auf dem Gro­ßen Gleich­berg einschließt.

 

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